Donnerstag, 24. Januar 2008

Sprachschwierigkeiten, Unterschiede und trotzdem eingelebt

Heute gibt es einen Kleinen Ausflug in brasilianischen Gepflogenheiten und was so passiert, wenn man die Sprache nicht beherrscht.

Die letzte Woche hat damit angefangen, womit die andere Aufgehört hat. Ja, der Eine oder Andere mag es erraten…Bier!!!
Die Leute hier lieben es und trinken auch gern mal in rauen Mengen. Es artet zwar nur zu speziellen Anlässen aus, dass heißt zum Beispiel in den Semesterferien wenn man mal zu einem Freund fährt und sich da gemütlich hinsetzt um Karten zu spielen oder um einfach nur mal zu schatzen. Nun ist es aber so, dass wir zum einen Bedingung Nr. 1, nämlich Semesterferien, erfüllt vorfinden und Bedingung Nr. 2 mit wohlwollen erfüllt wird.

Was ich einfach sagen will die Leute trinken gern und treffen sich oft bei irgendjemandem zu Haus. Und wenn es dann noch BBQ gibt wie hier im Bild, dann kann das schon mal von Mittag bis spät in die Nacht gehen. So, die Leute von links nach rechts: Guilherme,Marina, den kennt ihr,Fer,André,Mi,Eliabe, Daniel(Kanadier mit dem ich arbeiten werde). Auf dem zweiten ist Thays, Chris(Columbiander) und Daniel im Pool. Im Unterschied zu unserem Grillen, wird hier das Fleisch aufgelegt und das was fertig wird, wird geteilt und unter das hungrige Volk verteilt.
Nicht wie bei uns, wo jeder ein Steak bekommt und wenn er das fertig hat, dann war’s das oder man legt halt noch mal nach.


Nein, hier wird brüderlich geteilt. Wo wir auch schon beim nächsten Thema wären…Teilen wird hier,wie am Satzanfang großgeschrieben und die Brasilianer teilen wirklich alles. Das Fängt damit an, dass man sich in einer Bar mit 10 Leuten 3 Flaschen Bier teilt. Das lustige ist, dass man Hier dazu Gläser bekommt, deren Größe eigentlich ausschließlich für Kinderhände geeignet ist, also so was um die 0,15 – 0,2l. Aber damit kann man sich anfreunden, denn hier bestellt man kein neues Bier, sonder stellt die Flasche, die sich sonst im Thermo-Behälter auf dem Tisch befindet, einfach daneben stellt und dass ist dann das unmissverständliche Zeichen für den Barkeeper eine Neue zu holen, was auch prompt und mit wohlwollen erledigt wird.
So, wo war ich stehen geblieben…ach ja, Teilen. Was hier absolut üblich ist, dass man sich trifft irgendwo zu hause und dann Tereré(siehe rechts) trinkt. Das ist eine Art Tee, d
er immer wieder aufgegossen wird. Also man hat einen Behälter, der ca. bis zur Hälfte mit dem Tee gefüllt ist und dann gießt man Wasser drauf. Sieht dann so ein bisschen aus wie das Stoffwechselendprodukt eines Tieres, dass maßgeblich am Ausstoß von Methan beteiligt ist und hier nicht namentlich erwähnt werden will. Das hab ich hier mal auf einem Foto festgehalten. Wie erwähnt, wird das immer wieder mit kalten Wasser auf gegossen und das geht dann so ne halbe bis eine Stunde oder halt länger, je nach verlangen. Freunde des grünen und Mate- Tees, kommen da voll auf ihre Kosten. Mir schmeckt es auf jeden Fall, dass kann man evtl erahnen auf dem zweiten). Des Weiteren wird hier nicht nur Bier und dieser Tee geteilt, sonder auch Zigaretten. Es ist nicht so dass die so teuer sind(eine Packung so um die 1,20€), nein es wird einfach geteilt, nicht immer, aber es wird geteilt. Ich habe dazu mal jemanden befragt, da ich meinte, dass die Leute hier doch sehr sozial sind, da bekam ich als antwort, wir sind nicht zwingend sozialer wir sind halt nur mehr wie einen große Familie.

Ich wies schon eingangs auf Sprachschwierigkeiten hin…Es ist nun mal so, dass in Brasilien kein Englisch gesprochen wird. Ich sage mit Absicht „kein“, da es nur ein verschwindend geringer Teil der Leute können. Es wird sich wohl nicht mal um 1% der Bevölkerung handeln(keine Ahnung). Also hat man es sehr schwer, wenn man der Sprache nicht mächtig ist. Gut, man hat wohl gute Chancen mit Spanisch weiter zu kommen, aber leider kann mein Babelfisch im Ohr kein Spanisch und somit ich auch nicht… Es kommt dann immer wieder zu Situationen, die man nicht vorher sehen kann. Als letztes ein Mitbewohner(André) von der WG, in der ich hause, zurück aus den Ferien kam und alle begrüßen wollte, war ich gerade duschen. Was wird also gemacht, Badtür auf und mal reingebrüllt, aber nunmal auf Portugiesisch, wer sich denn da so befindet. Ich die Standartantwort „Tudo Bem“ zurück gerufen und gehofft, dass ich damit aus dem Schneider :-) bin. Aber anscheinend hat André was anderes gesagt, als „ Hallo wie geht’s“ was ich aber dank meiner rudimentär vorhandenen Sprachekenntnisse leider nicht verstanden habe. In folge der Konfusion auf beiden Seiten, ging plötzlich die Duschkabinentür auf und ein Kopf schob sich hinein um mal zu schauen, ob der duschende Typ denn auf seinen Ohren sitzt, oder was. Ist ja auch verständlich…Aber als Freund der Freikörperkultur hat mich das nicht groß beeindruckt und bin meiner täglichen Hygiene weiter nachgegangen und wir haben uns später herzlich begrüßt.

Wir gehen hier recht häufig aus zum Essen und ich bin ja auch auf einer Art Abendteurer der Kulinarischen Art, also muss ich natürlich alles mal ausprobieren. Es gibt hier eigentlich alles, von hausgemachter Speise bis hin zum Fastfood. Typisch für Brasilien ist natürlich Reis mit Bohnen in einer Fleischsoße. Aber es gibt auch andere, regionale, Spezialitäten, wie z.B. Cachorrao (da fehlt eine Schlange über dem “a“ die mein Rechner aber nicht macht) und das bedeutet Hotdog, aber in groß!!! In diesem Hotdog(links zu sehen) kommt allerlei Fleisch. Ich glaube ich hatte einen mit Würstchen, Chips, Hühnchen, Käse und diverse Gemüsesachen in einer Tomatensoße. Dazu werden dann immer diverse Soßen gereicht, die man sich dann selber drauf macht. Schmeckt echt nicht schlecht.

Auf dem Bild unten waren wir bei “Roasted Potato”. Das ist eine große gebackene Kartoffel mit Soße nach Belieben. Das ist meinst auch eine Hühnchen, Fleisch oder auch mal eine Käsesoße. Dann kann man noch was anderes oben draufbekommen z.B. Champignons oder Chips. Das läuft wie bei Mc Donald. Man bestellt sich ein Menu je nach belieben und wenn man will holt man sich noch ein Bier dazu, so wie wir !
















Auf dem Bild ist von li. nach re.: Thays, Bolinha, Jackson und wiedermal ich :-)

So, hier noch ein paar Bilder von Maringá. Das Bild und dann das nächste sind leider nur abfotografiert, ich kann nunmal nicht fliegen ;-)













oben ein Blick aus meinem Fenster und rechts aus dem Fester von Thays Wohnung.


So, das war es dann erst mal wieder von mir…wer was Spezielles sehen will, ich meine Bildertechnisch, nur raus mit der Sprache.

Bis denne,



LG Markus

Sonntag, 13. Januar 2008

Wie war denn deine Reise?

Ja meine Lieben, ich hoffe ihr kennt das Märchen alle noch, wenn nicht, dann solltet ihr es schnell noch mal nachlesen...
Denn so ähnlich wird es wohl mir ergehen, da ich beschossen haben aller Welt von meinen Heldentaten zu erzählen um dann am Schluss die Königstochter abzustauben :-)
Mal sehen, wann ich das erste mal auf Riesen treffe und mal sehen, was für eine Gestalt sie haben...

So, aber nun mal zum Thema: "Wie war denn deine Reise?"

Mein Flug ging am Do so gegen 16 Uhr los und er sollte über Paris, Salvador, Sao Paulo, Curitiba und schließlich in Maringá enden. Hier werde ich auch erst mal 2 Wochen bleiben, bis mein Praktikum in Loanda anfängt. Wer nicht weiß, wo Loanda liegt, für den habe ich da mal was vorb
ereitet:



Maringá ist leider nicht mit auf der Karte, aber ich kann euch so viel verraten, es liegt westlich von Loanda.

Die Reise war ganz nett, bis auf dass ich in Paris auf meinen Flug 5 Stunden habe warten müssen, da die Bremsen nicht funktionert haben. Es war diese Situation, die sich jeder Fluggast wünscht. Man sitzt da nichts ahnend und plötzlich kommt eine Durchsage, in einer Sprache, der man nicht so recht Herr ist und es sich ja meist bei Durchsagen um ein verzerrtes gebrülle handelt, versuchte ich irgend was zu erahnen und siehe da, irgend was mit Sao Paulo... darauf hin beschloss ich mal an den Bildschirmen zu schauen, ob mich diese Durchsage betrifft. Ja und was muss da lesen, der Flug wird abgesagt... Panik und Unwissenheit, machten sich breit... Aber einige Zeit später erfuhr ich, dass ich einfach warten solle... Gut dachte ich, wat muss dat muss. Mit der Zeit wurde mir dann langsam bewusst, dass ich meinen Anschlussflug in Sau Paulo nicht bekommen würde, aber ich wollte mich einfach überraschen lassen...

Als es dann endlich los ging, viel mir ein komischer Geruch auf. Daraufhin ging ich alle Varianten durch,wo der Geruch herkommen mag. Außerdem, man darf ja nicht vergessen, dass ich schon ein paar Stunden unterwegs war und die Ausdünstungen eines Körpers nicht zu unterschätzen sind. Aber wie ich dann nach reiflicher Überlegung feststellte, hatte sich nur die Dame im Sitz hinter mir nicht hörbar übergeben... ja ja so ist das halt. Aber die Klimaanlage im Flugzeug funktionierte recht gut, so dass ich bald wieder Luft zum Atmen haben sollte. Nach anstrengenden 9 Stunden Flug waren wir im Anflug auf Salvador. Mein erster Eindruck war, dass es hier recht hügelig ist und nein, ich rede nicht von Frauen, sonder dass ich keine richtige Skyline ausmachen konnte. Es waren viele kleine Häuser dicht an dicht auf Hügeln, die sich zu einer Stadt zusammen geschlossen haben.

Danach ging es dann endlich nach Sao Paulo und wie ich schon befürchtet hatte, war es nicht möglich den Anschlussflug zu bekommen. Die TAM, was meine Airline war, buchte meinen Flug um, auf 23 Uhr, statt 12Uhr. Außerdem stellten sie mir ein Hotelzimmer in Sao Paulo mit Hin- und Rücktransport. Zum Glück lernte ich einen super netten Brasilianer kennen, der mir Half all die Formalitäten zu klären und mich zum Bus brachte. Sao Paulo ist auch hügelig, aber mehr Hochhäuser. Ich hatte dann schließlich nur ein paar Stunden zeit und ich beschloss mich erst mal frisch zu machen und was zu essen. Als ich damit fertig war, konnte ich mich entscheiden zwischen schlafen oder doch mal raus in die Hitze...ich entschied mich auf Grund meiner körperlich Erschöpfung für schlafen und zu einem späteren Zeitpunkt noch mal zurück zu kehren um mir die Stadt noch mal in Ruhe anzuschauen. Es ging dann gegen Abend wieder zum Flughafen und weiter nach Maringá. Als ich dann da angekommen bin, war zu meinem Erschrecken niemand da, der mich abholen wollte. Also beschloss ich erst mal zu telefonieren. Aber das war nicht so einfach, da ich keine Karte zum telefonieren hatte, die zwingend Voraussetzung war. Da dachte ich, Schneider, da fragst du doch einfach mal nach, wie das funktioniert...nur das Problem war, niemand hat mich verstanden und niemand am Flughafen konnte Englisch...nach einiger Zeit traf ich einen Brasilianer, der auch Englich konnte, der dann zwischen mir und einem Taxifahrer vermittelt hat. Der wollte mich eigentlich mitnehmen, aber ich bestand erst mal auf einem Telefonat und das hat er auch dann für mich gemacht und alles klärte sich auf. 30 min später wurde ich von 6 Aiesec´ern abgeholt und wir fuhren noch was trinken. Zur Zeit wohne ich mit einem echt netten Marokkaner, der raucht und trinkt zusammen. In den nächsten zwei Wochen werde ich erst mal hier bleiben und Leute und Sprache kennenlernen.

Das war es eigentlich erst mal. recht ausführlich, aufgrund fehlender Bilder. aber das werde ich noch nachholen.

Bis bald und liebe Grüße Markus